Übergreifende Themen

Mit der Verankerung der übergreifenden Themen (ehemals Unterrichtsprinzipien) in den Lehrplänen bekommen gesellschaftlich relevante, aktuelle Themen einen besonderen Stellenwert. Übergreifende Themen unterstützen das vernetzte Lernen der Schülerinnen und Schüler über die fachspezifischen Grenzen hinaus. Kompetenzen in diesen gesellschaftlich relevanten Themen können wirksam entwickelt werden, wenn auch im Unterricht ein fächerverbindender und fachliche Grenzen überschreitender Zugang gewählt wird. Erst dadurch können Zusammenhänge und Wechselwirkungen gesellschaftlicher Phänomene für die Schülerinnen und Schüler begreifbar werden.

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung muss als allgemeines Anliegen und Leitidee an der ganzen Schule gesehen werden. Für das als Standard geforderte integrative Denken der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension sind sowohl fachspezifische als auch cross-curriculare Bezüge von großer Bedeutung, die einander ergänzend und unterstützend nachhaltige Entwicklung in all ihren Dimensionen pädagogisch aufbereiten. Im Lernprozess sollen Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten, Werte und Einstellungen erarbeitet werden, die junge Menschen befähigen, bei der Bewältigung der gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen auf lokaler bis hin zur globalen Ebene eine aktive Rolle einzunehmen.

Die 13 übergreifenden Themen sind sowohl im allgemeinen Teil als auch in den Fachlehrplänen verankert und verbindlich zu behandeln:

Im allgemeinen Teil wird die Bedeutung des jeweiligen übergreifenden Themas beschrieben. Darüber hinaus werden konkrete Kompetenzziele, die bis zum Ende der Grundschule bzw. der Sekundarstufe I erreicht werden sollen, ausgewiesen.

In den Fachlehrplänen werden an verschiedenen Stellen Bezüge zu den übergreifenden Themen hergestellt. In den didaktischen Grundsätzen der jeweiligen Fachlehrpläne werden jene übergreifenden Themen aufgelistet, die sich besonders eignen, im Unterricht aufgegriffen zu werden. Die Gestaltung der Fachlehrpläne bietet die Möglichkeit, jedes der 13 übergreifenden Themen schulautonom in der Umsetzung der jeweiligen Kompetenzbeschreibungen und Anwendungsbereiche an geeigneter Stelle im Unterricht aufzugreifen. Die Auswahl der nachfolgend dargestellten 13 übergreifenden Themen erfolgte aufgrund ihrer Aktualität und der zu erwartenden Bedeutsamkeit für die künftige Lebens- und Arbeitswelt von Schülerinnen und Schülern.

Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung

Eine der zentralen Herausforderungen in einer dynamischen Arbeits- und Berufswelt ist, aus den zahlreichen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten diejenigen auszuwählen, die aufgrund eigenen Leistungsfähigkeit, Persönlichkeit und Lebenssituation die bestmöglichen Chancen bieten. Das übergreifende Thema Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung soll Schülerinnen und Schülern unterstützen, ihren individuellen Bildungs- und in weiterer Folge Berufsweg, unter Berücksichtigung ihrer Stärken und mit der nötigen Eigenverantwortung, zu beschreiten.

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • ausdrücken, was sie besonders gut können und besonders interessiert
  • Berufe aus ihrem persönlichen und ihrem regionalen Umfeld nennen und dem jeweiligen Berufsfeld zuordnen.
  • die Bedeutung von Arbeit und ihren Einfluss auf Familie und Freizeitaktivitäten erklären.
  • bei Entscheidungen mehrere Gesichtspunkte berücksichtigen und Folgen benennen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • bei sich selbst Stärken und Interessen erkennen, die für eine selbstgesteuerte, reflektierte Berufslaufbahn- und Lebensgestaltung wichtig sind und diesbezüglich Feedback einholen.
  • in Ansätzen Stärken und Interessen bei anderen erkennen und diesbezüglich anderen Feedback geben.
  • gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Trends der Ausbildungs- und Berufswelt in Bezug auf die Bedeutung für sich selbst reflektieren.
  • Unterstützung in Fragen der Bildungs- und Berufslaufbahn einholen und wichtige Informationen bei Entscheidungsprozessen einbeziehen.
  • reflektierte Bildungs- und Berufsentscheidungen treffen und deren Auswirkungen auf die eigene Lebensgestaltung einschätzen.

Unterstützung bei der Umsetzung

Wesentliche Grundpfeiler um sich in einer dynamischen Arbeits- und Berufswelt zurechtzufinden sind

  • der Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen (Laufbahngestaltungskompetenzen bzw. Bildungs- und Berufswahlkompetenzen) wie Entscheidungs- und Reflexionsfähigkeit,
  • das Erkennen von Interessen, Begabungen und Talenten sowie
  • eigene Ziele zu definieren und verfolgen zu können.

Dieses Kompetenzlernen soll in allen Unterrichtsgegenständen über die gesamte Schullaufbahn hinweg und speziell vor schulischen Übergängen oder Abschlüssen erfolgen.

Für die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, sich mit ihrer zukünftigen Rolle in der Gesellschaft auseinanderzusetzen und den Sinn von Bildung zu verstehen. Der Lebens- und Weltbezug von Bildung ist in allen Unterrichtsgegenständen und allen Schulstufen wichtig. Daher sollten alle Schülerinnen und Schüler die praktische Anwendbarkeit von fächerspezifischen Themen in unterschiedlichen Berufs- und Arbeitsfeldern erkennen und eine Verbindung zu persönlichen Bildungs- und Berufsperspektiven herstellen können.

Themenfelder können unter anderem sein:

  • Arbeitsabläufe/Tätigkeitsbereiche/Arbeitsbedingungen (gestern – heute – morgen)
  • Auswirkungen neuer Technologien auf die Arbeitswelt
  • Bedeutung, Chancen und Risiken der Anwendungen von wissenschaftlichen Erkenntnissen für sich persönlich und für die Gesellschaft.
  • Untypische/nicht-traditionelle Frauen- und Männerberufe;
  • Erproben in vielfältigen (außer)schulischen Erfahrungsräumen/Lernorten

Primarstufe und Sekundarstufe I:

  • Informationen, Referenzpapiere und Grundsatzerlässe stehen unter www.ibobb.at zur Verfügung.
  • Das Serviceportal „ibobb“ (Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf) unterstützt BBO-Koordinatorinnen und -koordinatoren, Schüler- und Bildungsberaterinnen und -berater sowie Lehrerinnen und Lehrer, die BBO (als eigenen Unterrichtsgegenstand oder integrativ) unterrichten und bietet für die Primarstufe sowie die Sekundarstufe I und II zahlreiche Materialien, digitale Tools für die Unterrichtsgestaltung sowie Tipps für Supplierstunden und BBO-Veranstaltungen. Schwerpunktthemen sind unter anderem der Arbeitswelt 4.0, der geschlechtssensiblen BBO und den Bildungs- und Berufswahlkompetenzen gewidmet: https://portal.ibobb.at/
  • Die Schulpsychologie-Bildungsberatung bietet zahlreiche Hilfestellungen bei Bildungs- und Berufsentscheidungen: www.schulpsychologie.at/bildungsinformation
  • Das BBO-Tool „Deine Zukunft“ in der 7. Schulstufe als Start für den Bildungs- und Berufsorientierungsprozess bietet sowohl individuelle Handlungsempfehlungen für die Schülerinnen und Schüler als auch Anhaltspunkte für einen individualisierten BBO-Unterricht: https://portal.ibobb.at/unterrichtsthemen/bbo-tool
  • Handreichung der Pädagogischen Hochschule Steiermark: „EMPOWERMENT für die Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung; Zeitgemäße Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf“, Graz, Wien, 2023
  • Außerschulische Kooperationspartner wie die Wirtschaftskammer, die Arbeiterkammer, das AMS, regionale Bildungseinrichtungen und andere Stakeholder unterstützen österreichweit mit zahlreichen Materialien, Workshops und BBO-Messen. Infos im ibobb Portal unter https://portal.ibobb.at/koordination/kooperationspartner
Entrepreneurship Education

Entrepreneurship Education in der Primar- und Sekundarstufe I heißt primär, Kinder & Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, sie zu ermutigen, an sich und ihre kreativen Ideen zu glauben und Verantwortung zu übernehmen – für sich, andere und die Umwelt. Es geht also darum, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, die Gestaltung ihrer Zukunft eigeninitiativ in die Hand zu nehmen.

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • ihre Stärken benennen, nutzen, sich eigenständig Ziele setzen und diese zuversichtlich und konsequent verfolgen.
  • Chancen in Projekten erkennen und kreative Ideen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln.
  • Verantwortung übernehmen und Aufgaben allein oder im Team arbeitsteilig zu Ende führen, auch wenn Probleme auftauchen.
  • Gefühle und Bedürfnisse (eigene und die anderer) erkennen und achtsam und einfühlsam damit umgehen.
  • sich als aktiver Teil des Wirtschaftskreislaufs begreifen und selbst Werte schaffen.
  • mit Menschen, die Ideen mit Wert für die Gesellschaft und die Wirtschaft umsetzen, in Kontakt treten.
  • Vor- und Nachteile beruflicher Erwerbstätigkeit benennen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Ideen mit einem positiven Wert für Dritte und Gesellschaft entwickeln und umsetzen.
  • Risiken erkennen und lernen damit vorausschauend umzugehen.
  • Verantwortung für Projekte übernehmen und diese im Team arbeitsteilig nach vereinbarten Regeln zu Ende führen, auch wenn Probleme auftauchen.
  • aus Fehlern in der Verfolgung von Projekt- und Lernzielen die richtigen Schlüsse ziehen, um ihre Ziele zuversichtlich und konsequent weiterzuverfolgen.
  • Ursachen einer Problemlage in Projekt- und Lernsituationen erkennen sowie kreativ nachhaltige Ideen zur Problemlösung entwickeln.
  • empathisch kommunizieren, wertschätzendes Feedback geben und Argumente für die eigene Meinung in eine Debatte einbringen.

Unterstützung bei der Umsetzung

Unterstützt wird die Einführung des übergreifenden Themas Entrepreneurship Education durch die wissenschaftlich beforschten ganzheitlichen Lernprogramme Jedes Kind stärken (Primarstufe) und Jugend stärken (Sekundarstufe I), die online kostenfrei zur Verfügung stehen (Erklärvideo: Jedes Kind stärken & Jugend stärken). Diese Lernprogramme enthalten praxiserprobte Übungen, Spiele und Lernimpulse, die sofort in der Klasse umgesetzt werden können.

Schülerinnen und Schüler sollen spielerisch lernen, Ideen zu entwickeln und umzusetzen, z.B. mithilfe kleiner und größerer Herausforderungen oder mit Projekten wie der WILMA Erfinderinnen und Erfinder-Werkstatt und dem Markttag (Primarstufe) oder der Markt- und der Changemaker-Woche (Sekundarstufe I).

Besonders die empfohlenen jährlichen Festivals (oder Projekttage und -wochen) tragen dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken (weiter)entwickeln und sich als Team engagieren. Jede Klasse kann diese Projekttage selbst planen und durchführen. Eine Vorbereitung dafür gibt es in den Lehrpersonen-Fortbildungsseminaren zu Jedes Kind stärken & Jugend stärken.

Primarstufe:

Sekundarstufe I:

  • Online-Einführung für Lehrpersonen in das Programm Jugend stärken: Sekundarstufe I: Jugend stärken.Post
  • Webseite zum Programm (mit allen Challenges, Spielen und Erklärvideos): www.jugendstärken.at
  • Überblick über Festivals und empfohlene Challenges zum Einstieg: Jugend stärken (pdf)
  • Video-Reihe Aus der Praxis für die Praxis mit Tipps von Pädagog/inn/en für Pädagog/inn/en:
    3 Tipps für die Arbeit mit ‚Jugend stärken‘
  • Kostenloses digitales Tool: Design Thinking mit der Entrepreneurship App auf https://flipchallenge.at/
  • Entrepreneurship Journal mit österreichweitem Fortbildungsangebot und weiterführenden Informationen: Jugendliche gestalten die Zukunft: www.ifte.at/journal_sekI
  • Erklärvideo: „Warum Entrepreneurship Education?“
  • Webseite mit englischen (und anderssprachigen) Versionen der Lernmaterialien: www.youthstart.eu
  • Schritt-für-Schritt-Einführung in die begleitenden Trainingsprogramme „Warum Achtsamkeit?“ und „Ganzheitlich Lernen lernen“: Achtsamkeits.Post, Lernfit.Post
  • Kontakt zur Service-Stelle des BMBWF für Jugend stärken bei IFTE (Initiative for Teaching Entrepreneurship): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Gesundheitsförderung

Gesundheit wird laut WHO als physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden definiert. Schulische Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess ab, Schülerinnen und Schülern ein höheres Ausmaß an Wissen und Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Health Literacy (Gesundheitskompetenz) besteht darin, Gesundheitsinformationen recherchieren, verstehen, beurteilen und für sich persönlich anwenden zu können. In der schulischen Gesundheitsförderung geht es neben der Verhaltensprävention (auf individueller Ebene) auch um die Verhältnisprävention (Lehr- und Lernsettings sollten gesundheitsfördernd gestaltet sein).

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Bedeutung gesunder Ernährung, täglicher Bewegung und Körperhygiene erklären und entsprechend handeln.
  • eigene Stärken und Schwächen, Gefühle und belastende Situationen wahrnehmen und benennen sowie weitgehend regulieren (Mental-Health/Psychische Gesundheit).
  • altersgemäße Methoden zur Bewältigung von Konflikten und Belastungssituationen anwenden und sich bei Gewalterfahrungen und Diskriminierung Hilfe holen.
  • altersgemäße Erste-Hilfe-Maßnahmen erklären und setzen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Zusammenhänge zwischen Gesundheitsverhalten, Ernährung, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit beschreiben.
  • Schutz- und Risikofaktoren für Gesundheit erklären und sich altersgemäß vorbeugend verhalten.
  • Belastungssituationen erkennen und sich für das eigene Wohlbefinden (Mental Health/Psychische Gesundheit) aktiv einsetzen.
  • altersgemäße Maßnahmen zur konstruktiven Bearbeitung von Belastungssituationen und Konflikten setzen und in kritischen Situationen sowie bei Diskriminierung Hilfe in Anspruch nehmen.
  • altersgemäße Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden und Gesundheitsversorgungsangebote nennen.

Unterstützung bei der Umsetzung

Die Basis für gelingende schulische Gesundheitsförderung ist, dass Schule als ein sicherer und gesundheitsfördernder Ort wahrgenommen wird. Erreicht werden kann das z. B. durch ein lernförderliches und angstfreies Klassen- und Schulklima, durch das Stärken des sozialen Miteinanders, durch Maßnahmen zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt, Mobbing und Diskriminierung, durch eine rauchfreie und ansprechende Schulumgebung (Raumklima, Licht, Lärmschutz, etc.), durch die Förderung von Bewegung und Sport, durch Veranstaltungen (z. B. ein „Tag der psychischen Gesundheit“), Workshops sowie durch das Angebot eines gesunden und nachhaltigen Essens in der Schule. Diese Maßnahmen beeinflussen das individuelle Gesundheitsverhalten und den individuellen Bildungserfolg und haben damit auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Unterstützt wird die Umsetzung des übergreifenden Themas durch eine Reihe hilfreicher Materialien und Angebote diverser Einrichtungen, die nachfolgend angeführt sind.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

Informatische Bildung

Informatische Bildung in der Primar- und Sekundarstufe I zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler in ihrer kritischen Denkfähigkeit zu unterstützen und ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Sie werden ermutigt, die Funktionsweise und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Informations- und Kommunikationstechnologien zu hinterfragen und zu reflektieren. Sie sollen dazu befähigt werden, diese Technologien in der Schule und im Alltag bewusst und sinnvoll anzuwenden. So lernen Kinder und Jugendliche, verantwortungsvoll mit Technologie umzugehen und ihre digitale Zukunft aktiv mitzugestalten.

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Informationstechnologien sicherheitsbedacht und verantwortungsvoll nutzen.
  • einfache Anleitungen verstehen, ausführen und selbst Anleitungen erstellen.
  • digitale Geräte und Internet beim Lernen verwenden.
  • digitale Zeichnungen und Bilder erstellen und gestalten.
  • sich selbstwirksam erleben, indem sie digitale Technologien kreativ und vielfältig nutzen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Daten, Informationen und digitale Inhalte sowohl im passenden Format als auch in einer sinnvollen Struktur speichern.
  • mit einer Tabellenkalkulation einfache Berechnungen altersgemäßer Aufgabenstellungen (wie Textgleichungen) durchführen.
  • Informationen automatisiert verarbeiten, übermitteln, auswerten und darstellen.
  • eindeutige Handlungsanleitungen (Algorithmen) nachvollziehen, diese ausführen und eigene Algorithmen formulieren.
  • die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung auf das eigene Leben und die Gesellschaft beschreiben und in Bezug auf Chancen und Risiken kritisch bewerten.

Unterstützung bei der Umsetzung

Für die Unterstützung bei der Umsetzung der informatischen Bildung stehen wissenschaftlich fundierte Lernmaterialien zur Verfügung, die teilweise auch online kostenfrei zugänglich sind. Im Zentrum der Unterstützung für die Primarstufe steht die Initiative DLPL: Denken Lernen Probleme Lösen. Dieses Programm bietet eine Reihe von Übungen und Spielen, die das logische Denken und die Problemlösefähigkeiten der Schülerinnen und Schüler spielerisch fördern. Jüngstes Projekt in der DLPL-Familie ist der digi.case, ein Paket sorgsam aufeinander abgestimmter praktischer Aktivitäten und Rätsel, um Schülerinnen und Schülern der Primarstufe anhand analoger Materialien Grundzüge von informatischem Denken zu vermitteln.

In der Sekundarstufe I wird der Einsatz des OER Lehrbuchs zum Microbit empfohlen. Dieses Lehrbuch ist eine Open Educational Resource, die Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl an Projektideen mit dem Microbit bietet, die direkt im Klassenzimmer umgesetzt werden können.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

  • DLPL: Denken lernen, Probleme lösen: Förderung des informatischen Denkens und Einführung von Coding und Robotik in der Primarstufe durch Nutzung des Lernroboters Beebot mit passenden didaktischen Szenarien: https://www.bmbwf.gv.at/dlpl
  • digi.case: Materialienkoffer von OERs zur Förderung informatischer Kompetenzen und abstraktem Denken in der Primarstufe: https://www.bmbwf.gv.at/digicase
  • Computational Thinking mit BBC micro:bit: Sammlung von didaktischen Szenarien zum Einsatz des Microbits in der Sekundarstufe I, oft auch fächerübergreifend: https://microbit.eeducation.at/
Interkulturelle Bildung

Interkulturelle Bildung befähigt Schülerinnen und Schüler respektvoll mit Vielfalt in einer diversen Gesellschaft umzugehen. Sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit und die Teilhabe an aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen. Als übergreifendes Thema fördert Interkulturelle Bildung die interkulturelle Analyse-, Reflexions- und Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler und trägt so wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung, zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung und zur Absicherung von Demokratie und Menschenrechten bei.


Grundsatzerlass: Rundschreiben Nr. 29/2017: https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=770

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • vielfältige Lebensentwürfe und Biographien als gesellschaftliche und schulische Normalität wahrnehmen und respektvoll damit umgehen.
  • soziale, kulturelle, sprachliche und andere Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten wahrnehmen und ihre Bedeutung erklären.
  • ausgrenzende, rassistische, sexistische Aussagen und Handlungsweisen hinterfragen und dagegen auftreten.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • vielfältige Lebensentwürfe und Biographien als gesellschaftliche und schulische Normalität wahrnehmen und respektvoll damit umgehen.
  • die eigene Biographie als Grundlage des Erlebens, Denkens und Handelns einbringen.
  • eine kritische und wertschätzende Grundhaltung einnehmen – als Grundlage für Zivilcourage und konstruktive Konfliktkultur ohne kulturelle Zuschreibungen.
  • Stereotype, (Fremd-)Zuschreibungen und Klischees identifizieren sowie ausgrenzende, rassistische, sexistische Aussagen und Handlungsweisen erkennen, hinterfragen und dagegen auftreten.
  • Entwicklungen in der migrationsgeprägten und individualisierten Gesellschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, sich daraus eine Meinung bilden und eigene Standpunkte vertreten.

Unterstützung bei der Umsetzung

Das Zentrum Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit (BIMM) unterstützt Lehrpersonen in der Umsetzung des übergreifenden Themas Interkulturelle Bildung durch Informationsmaterial sowie Aus- und Fortbildungsangeboten zum Thema interkulturelle Pädagogik/Kompetenz.

Materialien für die Einbeziehung des Themas im Unterricht stellt das Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule online kostenfrei zur Verfügung. Neben Unterrichtsbeispielen finden Lehrpersonen hilfreiche Handreichungen, die viele Impulse für die Unterrichtsgestaltung bieten (für Primar- und Sekundarstufe).

Zusätzlich stellen gemeinnützige Organisationen, wie zum Beispiel die Caritas, das Österreichische Jugendrotkreuz oder UNHCR, Materialien zum Thema interkulturelle Bildung zu Verfügung (siehe Linkliste).

Primarstufe und Sekundarstufe I:

Medienbildung

Medienbildung ermutigt Schülerinnen und Schüler zu einem kritischen und kreativen Umgang mit Medien und zur Gestaltung von eigenen Medieninhalten. Indem die Wirkungsmöglichkeiten unterschiedlicher Arten von Medien analysiert, reflektiert und praktisch genutzt werden, erfahren Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit und können aktiv an der Gesellschaft und ihrer Weiterentwicklung teilhaben.


Grundsatzerlass: Rundschreiben Nr. 12/2022 https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=1308

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • kommunikatives Handeln reflektiert wahrnehmen, verstehen und gewaltfrei gestalten.
  • Kriterien der Mediengestaltung erkennen und benennen.
  • Medienprodukte vergleichend analysieren.
  • Medieninhalte und Mediengestaltungen kritisch bewerten.
  • eigene Medienbeiträge gestalten (und verbreiten).

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • eigene Medienbeiträge planen, Kreativität in der Umsetzung und Gestaltung zeigen und sich als selbstwirksam erleben.
  • Medienangebote kritisch und bewusst auswählen sowie entnommene Informationen kreativ und interaktiv nutzen, präsentieren und sich darüber austauschen.
  • Glaubwürdigkeit und Wertvorstellungen von Medien einschätzen sowie Werbung und Fake News erkennen.
  • Medieninhalte kritisch hinterfragen und die damit verbundenen Interessen erkennen.
  • mithilfe von Medien und aktuellen Technologien weltoffen und zielgerichtet mit Personen kooperieren und interagieren.

Unterstützung bei der Umsetzung

Unterstützt wird die Umsetzung des übergreifenden Themas Medienbildung vor allem durch die Angebote von eEducation Austria. Auf der Website finden sich Materialien für Unterrichtseinheiten und -sequenzen zu diversen Aspekten der Medienbildung und ein umfangreicher Pool an eTapas für eine ganze Reihe von angrenzenden Themen. Praxisbeispiele dienen als Inspiration für eigene Umsetzungen im Unterricht.

Als weiterer Anreiz für Schulen wurde außerdem vor kurzem ein neuer eEducation Badge konzipiert, bei dem Schulen und einzelne Lehrpersonen medienpädagogische Aktivitäten einreichen können, um sich für den Status einer eEducation Expert oder Expert+ Schule zu qualifizieren. Dadurch wird die Schule Teil eines österreichweiten Netzwerks von aktuell über 4.000 Schulen und erhält unter anderem Zugang zu maßgeschneiderten Fortbildungsveranstaltungen für ihre Lehrkräfte.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

  • Weiterführende Informationen zu Medienbildung und Medienkompetenz auf der Website des BMBWF
  • eEducation Austria setzt sich das Ziel, digitale Schule nachhaltig im österreichischen Bildungssystem zu verankern und fungiert dabei als zentraler Knotenpunkt, der die mannigfaltige und schnelllebige Welt der Digitalisierung für alle im Schulsystem aktiv Handelnden zugänglich macht. Das laufend wachsende Netzwerk fördert und begleitet dazu entsprechende Schulentwicklungsprozesse, stellt einen umfassenden Fundus an Unterrichtsmaterialien aus dem Bereich Medienbildung und digitaler Bildung zur Verfügung, organisiert Veranstaltungen zu aktuellen Themen im Kontext der eDidaktik und ist im Zuge der Digitalisierungstendenzen der Gegenwart Initiator und Begleiter in der Umsetzung zahlreicher Projekte, die gelebte Digitalisierung langfristig vorantreiben.
  • Die Bildungsplattform edutube liefert journalistisch verlässlich recherchierte Kurzvideos und Dokumentationen in öffentlich-rechtlicher Qualität, die inhaltlich als Ergänzung und Unterstützung für den digitalen Unterricht geeignet sind.
  • Saferinternet.at unterstützt Interessierte beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Broschüren, Unterrichtsmaterialien, Flyer, Plakate und Infoblätter stehen zum kostenlosen Download oder bei Verfügbarkeit auch als Printversion bereit.
  • MISCHA – Medien in Schule und Ausbildung versteht sich als Schnittstelle zwischen Medien verlegerischer Herkunft und Schulen und fördert mittels pädagogischer Angebote den kritischen Umgang mit Medien, weckt Interesse für aktuelle gesellschaftliche Themen und stärkt die Diskursbereitschaft junger Menschen.
  • u19 – create your world Prix: Wettbewerb für junge Künstlerinnen und Künstler und kritische Weiterdenkerinnen und Weiterdenker bis 19 Jahre.
  • DIDAE, eine Sammlung von Unterrichtsideen und Materialien für den digitalen Gestaltungsunterricht
  • Wiener Bildungsserver – Workshops, Infomaterial, Veranstaltungen und Unterstützung zu vielen Themen der Medienbildung.
  • GameLab der Uni Wien – Workshops, Publikationen und Forschung zu Digital Gamebased Learning
  • Die Medienimpulse sind eine medienpädagogische Fachzeitschrift, die seit 1992 auf unterschiedlichen Ebenen der Frage nachgeht, wie (neue) Medien in die konkrete Unterrichtspraxis eingreifen und wie dieser Zusammenhang wissenschaftlich reflektiert wird.
Politische Bildung

Politische Bildung trägt maßgeblich zu einer partizipativen und inklusiven Gestaltung der Gesellschaft sowie zur Verwirklichung und Weiterentwicklung von Demokratie und Menschenrechten bei. Politische Bildung stützt sich insbesondere auf Empfehlungen und Richtlinien der Kinderechtskonvention und den Referenzrahmen Kompetenzen für eine demokratische Kultur des Europarats, die den hohen Stellenwert der Politischen Bildung und das Recht junger Menschen darauf betonen. Politische Bildung stellt kontroverse Themen in der Gesellschaft auch im Unterricht als kontrovers dar, vermeidet jede Form der Indoktrination und vermittelt ein Verständnis für lokale sowie globale Zusammenhänge und Probleme der Menschheit.

Grundsatzerlass 2015 zum Unterrichtsprinzip Politische Bildung:

 

https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=700

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten im kommunalen Bereich benennen und auf Schulebene nutzen.
  • gesellschaftliche Fragestellungen und Politikfelder sowie deren globale Zusammenhänge erkennen und die Relevanz für das eigene Leben beschreiben.
  • verschiedene Perspektiven auf politische Sachverhalte und Probleme einnehmen sowie vielfältig darstellen.
  • sich eine eigene Meinung bilden, diese artikulieren und Möglichkeiten des eigenen Handelns erkennen.
  • Verständnis für globale Zusammenhänge zeigen und Möglichkeiten des eigenen Handelns aufzeigen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • verschiedene politische Ideen und Konzepte wie z. B. Macht, Autorität und Gerechtigkeit sowie Prinzipien der österreichischen Verfassung verstehen und bewerten;
  • wesentliche politische Fragestellungen wie z. B. Gerechtigkeit, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und demokratische Willensbildung aufgreifen, deren globale Aspekte erkennen und ihre Bedeutung verstehen;
  • Überzeugungen von politisch Andersdenkenden kritisch reflektieren und sich mit kontroversen Ansichten auseinandersetzen;
  • unterschiedliche gesellschaftliche Strukturen, Machtverhältnisse, Interessen und Wertvorstellungen beschreiben sowie im Hinblick auf eigene Auffassungen bewerten;
  • verantwortlich an Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen im eigenen Lebens- und Erfahrungsbereich teilnehmen, demokratische Lösungen finden und sich damit selbst als aktiv Handelnde in der Gestaltung von
  • Demokratie vertreten und erleben (z. B. im Klassenverband, in der Schülerinnen- und Schüler- oder Jugendvertretung).

Unterstützung bei der Umsetzung

Für die Umsetzung des übergreifenden Themas Politische Bildung sollten Lebensbezüge, Interessen und Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler, aktuelle politische Fragestellungen (z. B. Klimagerechtigkeit, Nachhaltiges Leben und Wirtschaften, Umweltschutz, Migration) aufgegriffen werden und eine Auseinandersetzung mit den vielen Facetten politischer Kommunikation (z. B. Debattierclub, Rollen- und Planspiele, Kinder- und Jugendparlament) im Rahmen des Unterrichts stattfinden.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

  • Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule: Die Webangebote der österreichischen Serviceeinrichtung für die schulische Politische Bildung umfasst u. a. eine Praxisbörse mit Unterrichtsbeispielen, Themendossiers und Materialien zu allen Themenfeldern der Politischen Bildung
    https://www.politik-lernen.at
  • Zentrum für gesellschaftliches Lernen – Geschichtsdidaktik | Politikdidaktik (PH Salzburg): Bausteine für den Unterricht filterbar nach Kompetenzbereich, Epoche, Lehrplanbezug, Basiskonzept, Schlagwort, Medium; außerdem bietet die Website einen umfassenden Überblick über Fachliteratur zur Geschichts- und Politikdidaktik https://www.geschichtsdidaktik.com/materialien-f%C3%BCr-den-unterricht/suchmaschine/
  • Bundeszentrale für politische Bildung (Deutschland): Das vielfältige Angebot der bpb reicht von Infomaterial über Methodentipps bis hin zu englischsprachigen Videos. Der Großteil der Lehr- und Lernmaterialien ist auch außerhalb von Deutschland einsetzbar https://www.bpb.de
  • Politiklexikon für junge Leute mit Plattform "oesterreich1918plus": Politisches Basiswissen und Geschichten aus der Geschichte Österreichs seit 1918 https://www.politik-lexikon.at bzw. www.politik-lexikon.at/oe1918plus
  • @Aktionstage_Politische Bildung: Twitter-Account mit aktuellen Infos zu Materialien, Veranstaltungen usw. https://www.twitter.com/Aktionstage_PB
Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung

Im Schulbereich schafft eine reflexive Geschlechterpädagogik unter dem Aspekt der Geschlechtergleichstellung geeignete Lernräume, in denen sich alle Schülerinnen und Schüler mit Geschlechterthemen unter verschiedenen Blickwinkeln auseinandersetzen können. Dies kann sowohl auf Fachebene erfolgen als auch auf persönlicher Ebene (zB Auseinandersetzung mit Sexismus und Identitätsfragen). Derartige Lernprozesse erzeugen Wissen und Bewusstsein für Bedingungsfaktoren von Geschlechterungleichheiten und deren Veränderbarkeit, wodurch auch die Bereitschaft gestärkt werden kann, sich im Alltag für mehr Gleichstellung einzusetzen. Durch die Auseinandersetzung können geschlechterstereotype Zuschreibungen erkannt und überwunden werden. Dadurch lassen sich implizit auch die individuellen Lebens- und Berufsperspektiven erweitern.


Grundsatzerlass: Rundschreiben Nr. 21/2018 https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=793

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Begriffe wie „Vorurteile“ und „Rollenklischees“ anhand von Beispielen aus der eigenen Lebens- und Erfahrungswelt erklären (zB Fähigkeitszuschreibungen), sich eine eigene Meinung dazu bilden und diese zum Ausdruck bringen.
  • vorurteilsfrei miteinander kommunizieren und Rollenklischees in Alltagssituationen sowie im Schulkontext und der Berufswelt ansprechen.
  • wissen, dass in den österreichischen Gesetzen das Prinzip der gleichen Rechte für die Geschlechter verankert ist und dass der Staat diese Rechte schützen muss.
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Interessen entwickeln, diese zum Ausdruck bringen und sich nicht durch geschlechtsspezifische Vorurteile und Klischees entmutigen lassen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Begriffe wie „Geschlechterstereotypen“, „Diskriminierung“, „Chancengleichheit“ und „Sexismus“ anhand von Beispielen auch aus der eigenen Lebens- und Erfahrungswelt erklären (zB Fähigkeitszuschreibungen, Verhaltensnormen, Einkommensunterschiede, sexuelle Gewalt, Geschlechtervielfalt) sowie eigene Positionen zu diesen Themen entwickeln.
  • die Begriffe „Frauenbewegung“ und „Gleichstellungspolitik“ mit einfachen Worten erklären und einen Zusammenhang herstellen zu bestimmten Errungenschaften in der Gleichstellungspolitik (zB Wahlrecht, Zugang zu gleicher Bildung, Gesetze gegen sexuelle Gewalt).
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Interessen entwickeln und diese konsequent weiterverfolgen, ohne sich dabei von Geschlechterstereotypen entmutigen zu lassen.
  • vorurteilsfrei miteinander kommunizieren und in von Sexismus und Diskriminierung geprägten Situationen Zivilcourage zeigen.
  • argumentieren, mit welchen Zielsetzungen in den österreichischen Gesetzen der Grundsatz der Gleichberechtigung verankert ist.

Unterstützung bei der Umsetzung

Den zentralen Referenzrahmen für die Umsetzung des übergreifenden Themas bildet das 2018 verlautbarte Rundschreiben „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“. Es enthält Anregungen, wie Gleichstellungsfragen in der öffentlichen Schule – vor dem Hintergrund einer pluralistischen, von religiöser, kultureller und sozialer Vielfalt geprägten Gesellschaft – berücksichtigt werden können. Im Fokus steht dabei nicht nur der Unterricht selbst, sondern die gesamte Schulkultur.

Unterstützt wird die Einführung des übergreifenden Themas vor allem durch den Materialienpool der digitalen Plattform Eduthek. Unter der Kategorie „Gender und Diversität“ können jeweils für die Primarstufe und die Sekundarstufe I zum Teil fertig ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien und Stundenbilder heruntergeladen werden. Das Angebot in der Eduthek wird ständig erweitert.

Antidiskriminierung und Geschlechtergleichstellung sind verfassungsrechtlich verankerte Grundprinzipien, zu deren Umsetzung auch Unterrichtsmittel einen wichtigen Beitrag leisten. Der im März 2023 entwickelte Leitfaden „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung in Unterrichtsmitteln“ definiert Analysedimensionen und enthält Kriterien, die Unterrichtsmittel in diesem Themenbereich erfüllen sollen. Diese Kriterien eignen sich auch für Lehrpersonen als Anhaltspunkte für die Reflexion der Unterrichtsgestaltung, um beispielsweise diskriminierende und/oder stereotype Inhalte zu vermeiden.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

  • Stundenbilder zum Thema „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ Sie sollen den reflektierten Umgang mit Geschlecht in der heterogenen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und Pädagoginnen und Pädagogen fördern und zum Abbau von Geschlechterstereotypen und Rollenzuweisungen beitragen: http://www.eduthek.at |Themenfeld „Gender und Diversität“
  • Handreichung „Geschlechtergerechtigkeit macht Schule“ (ab Sekundarstufe I) Die Handreichung soll Mädchen ermutigen, das Thema Geschlechtergerechtigkeit selbstständig in den Unterricht einzubringen. Sie bietet konkrete Anregungen, wie das Unterrichtsprinzip „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ aktiv in den Unterricht integriert werden kann: Österreichischer Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen; Verein Amazone, 1. Auflage 2024: https://letsempoweraustria.at/wp-content/uploads/2024/03/2403_Lea_Handreichung_SCREEN.pdf
  • Flyer „Digitale Bildung für alle! Fokus: Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit“ Der Flyer bietet Impulse/Anregungen für Schulen zum Thema Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit bei der Vermittlung digitaler und informatischer Kompetenzen im Kontext der BMBWF-Initiative eEducation. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, eEducation, Wien 2020: https://pubshop.bmbwf.gv.at/index.php?article_id=9&type=neuerscheinungen&pub=812
  • Handbuch „Boys in Care: Jungen* bei der Wahl eines sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Berufes stärken“ Das Handbuch bietet Anregungen für eine geschlechterreflektierende Berufsorientierung und Ausbildungsberatung. VMG - Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark, Graz 2019: https://www.boys-in-care.eu/fileadmin/BIC/Germany/Dissens_Boys_in_Care_-_Jungen_staerken_bei_der_Wahl_eines_sozialen__erzieherischen_oder_pflegerischen_Berufs.pdf
  • Boys in Care: Methodensammlung für eine geschlechterreflexive Berufsorientierung Die Methodensammlung enthält methodisch-didaktische Vorschläge für Unterrichtseinheiten in der Sekundarstufe I und II (teilweise auch für koedukative Settings). VMG - Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark, Graz 2019: https://www.boys-in-care.eu/fileadmin/BIC/Germany/Boys_in_Care_Methodensammlung.pdf
  • Handreichung „Hypatia Toolkit“: Genderinklusiver MINT-Unterricht (ab Sekundarstufe I) Das Hypatia Toolkit ist eine Sammlung von Methoden und Aktivitäten zur unmittelbaren Nutzung im Unterricht für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren. Verein Science Center Netzwerk | Projekt IMST - Innovationen machen Schulen Top mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Wien 2018: https://www.science-center-net.at/wp-content/uploads/2019/01/HR_Hypatia_Handreichung_2019.pdf
Sexualpädagogik

Sexualpädagogik umfasst den Erwerb von evidenzbasiertem Wissen und von Kompetenzen, die zu einem positiven Zugang zur Sexualität, einer positiven Grundhaltung sich selbst gegenüber sowie zu eigenem Wohlbefinden führen. Der positive Körperbezug ist sowohl Voraussetzung für einen wertschätzenden und schützenden Umgang mit dem eigenen Körper, als auch für den positiven Kontakt mit anderen Menschen. Sexualpädagogik stellt eine wichtige Säule der Gesundheitserziehung und des Kinderschutzes dar.

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • den eigenen Körper, die Körperentwicklung und -reaktionen wahrnehmen, benennen und beschreiben.
  • Fruchtbarkeit und die Entstehung einer Schwangerschaft bzw. Geburt eines Babys altersgemäß erklären.
  • die eigenen Emotionen (zB Freude, Angst, Zuneigung, Einsamkeit), Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen und altersadäquat ausdrücken sowie die von anderen wahrnehmen, akzeptieren und respektieren.
  • die Vielfalt von Menschen in Hinblick auf sexuelle Orientierung, Körper und Geschlechtsidentitäten respektieren.
  • Fragen stellen und sich bei Problemen an die richtigen Personen oder Stellen wenden.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit dem eigenen Körper umgehen und nutzen ihr Wissen über Fruchtbarkeit, Zyklus und die Wirkungsweise von Verhütungsmitteln, um eigene Einstellungen und Werthaltungen zu Körper und Sexualität kritisch zu reflektieren.
  • die Vielfalt von Menschen in Hinblick auf sexuelle Orientierung, Körper inklusive Geschlechtsmerkmalen und Geschlechtsidentitäten respektieren und stereotype Erwartungshaltungen und Normen kritisch reflektieren.
  • mit Gefühlen (wie Verliebtheit, Enttäuschung, Wut, Angst und Unsicherheit) umgehen, darüber sprechen und Selbstsicherheit in Bezug auf die eigenen Wünsche und Grenzen aufbauen.
  • diskriminierendes und übergriffiges Verhalten ansprechen und Hilfe in Anspruch nehmen.
  • ihre sexuellen und reproduktiven Rechte sowie die gesetzlichen Bestimmungen in Österreich erklären.

Unterstützung bei der Umsetzung

Grundsätzliches zum übergreifenden Thema Sexualpädagogik ist auf Sexualpädagogik - Schulpsychologie - Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung zu finden. Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Themen der Sexualpädagogik sind auch auf der Eduthek bereitgestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, externe Anbieter zur Vermittlung sexualpädagogischer Inhalte an Schulen einzusetzen. Qualitätsgesicherte Angebote werden auf www.sexualpaedagogik.education veröffentlicht.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

Sprachliche Bildung und Lesen

Die Förderung der sprachlichen Bildung und Lesekompetenzen ermöglicht Schülerinnen und Schülern erfolgreiches fachliches Lernen in allen Unterrichtsgegenständen. Die vier Teilbereiche Hören, Schreiben, Sprechen und Lesen sind essentiell für die selbstständige Erschließung von Wissens- und Erfahrungswelten. Die angeführten Kompetenzen dieses übergreifenden Themas tragen damit besonders zu einer Steigerung des Bildungserfolgs und der Chancengerechtigkeit bei und eröffnen persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • zwischen Alltags- und Bildungssprache unterscheiden und unter Anleitung bildungssprachlich handeln.
  • einem dem Entwicklungsalter entsprechend bildungssprachlich formulierten Text wesentliche Informationen entnehmen.
  • Lesestrategien zur Erschließung eines Textes anwenden (global lesen, selektiv lesen, vertiefend lesen).
  • Vorgänge, Phänomene und Prozesse unter Anwendung von fachspezifischem Wortschatz beschreiben, erklären und begründen.
  • Ähnlichkeiten von und Unterschiede zwischen Sprachen und Sprachverhalten erkennen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Lesestrategien zur Erschließung eines Textes erfolgreich anwenden, Informationen zielgerichtet entnehmen und entsprechend der jeweiligen Zielsetzung von Aufgabenstellungen verarbeiten.
  • ihre Meinung kundtun und miteinander angemessen kommunizieren – auch in Diskussionen.
  • Sachverhalte, Vorgänge, Phänomene, Prozesse und Argumente unter Anwendung von fachspezifischem Wortschatz erklären, begründen und beurteilen.
  • die eigenen sprachlichen Fertigkeiten in der Unterrichtssprache Deutsch, in der Fremdsprache und ggf. in der Erstsprache einschätzen.

Unterstützung bei der Umsetzung

Unterstützt wird die Umsetzung des übergreifenden Themas sprachliche Bildung und Lesen durch das Österreichische-Sprachen-Kompetenz-Zentrum, das online Materialien kostenfrei zur Verfügung stellt. Diese Sammlung enthält Informationsmaterial und Praxisbeispiele, die eine direkte Anwendung im Unterricht ermöglichen. Weiters unterstützt das BIMM (Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit) Lehrerinnen und Lehrer mit umfangreichen Angeboten der Fort- und Weiterbildung im Bereich sprachliche Bildung. Auf Ebene der Primarstufe (inkl. Schnittstellen zur Elementarpädagogik und Sekundarstufe I) unterstützt die Koordinationsstelle Lesen (KsL) durch beratende Tätigkeiten sowie durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen Pädagoginnen und Pädagogen bei der Umsetzung der Leseförderung.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

  • Initiativen des Bildungsministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung zum Thema Sprachliche Bildung: www.bmbwf.gv.at
  • Kostenlose Praxismaterialien und Informationen zur Vernetzung und zum Wissenstransfer: Österreichisches-Sprachen-Kompetenz-Zentrum: www.oesz.at
  • Netzwerk der Pädagogischen Hochschulen Österreichs mit Fortbildungsangeboten und weiterführenden Informationen: Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit www.bimm.at
  • Informationen und Praxismaterialien zu den Themen Erstsprachenunterricht und Umgang mit Mehrsprachigkeit: www.schule-mehrsprachig.at
  • Information, Service und Beratung für Schulbibliotheken: Portal Schulbibliotheken Österreich www.psoe.at
  • Methodisch-didaktische Arbeitsvorschläge, Informationen und Schulungsangebote zum Thema DaZ: Plattform „DaZ Unterricht gestalten“: www.dazunterricht.at
  • Erklärvideo „Einführung in die Website - DaZ-Unterricht gestalten
  • Bundesweites Netzwerk zur Leseförderung in Österreich: Koordinationsstelle Lesen (KsL)
  • Grundlagen, praktische Tipps und Anregungen für die Leseförderung im Unterricht: www.literacy.at
Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung

Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung will Kompetenzen und Haltungen zur demokratischen Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft fördern, in der Ressourcenschonung und Verteilungsgerechtigkeit wichtige Anliegen sind. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, im Spannungsfeld von individuellen und gesellschaftlichen sowie ökologischen und ökonomischen Interessen verantwortungsvoll urteilen und handeln zu können.

Grundsatzerlass:

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/prinz/umweltbildung.html

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Lebensräume der näheren Umgebung unter Umweltaspekten erkunden und dabei lokale und globale Zusammenhänge erkennen.
  • über ökologische Kreisläufe und die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen nachdenken und sich entsprechend verhalten.
  • Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen und einen achtsamen Umgang mit sich selbst, mit Mitmenschen und mit der Umwelt entwickeln.
  • Merkmale eines natur- und umweltbewussten Verhaltens benennen und die Bedeutung des eigenen Handelns erkennen.
  • sich über Einrichtungen und Maßnahmen zu Umweltthemen selbstständig informieren.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • das Zusammenwirken von ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren bei Umweltproblemen verstehen und mögliche Lösungsvorschläge ableiten;
  • die Bedeutung des Einsatzes ressourcen- und umweltschonender sowie sozial verantwortlicher Verfahren, Produkte und Dienstleistungen in Beruf und Wirtschaft erkennen und sich mit gegensätzlichen Interessen und deren Auswirkungen auseinandersetzen;
  • sich als Teil der Natur und Gesellschaft erfahren und Bereitschaft zeigen, an der Erhaltung der Biodiversität (Arten, Boden, Landschaft) und an der nachhaltigen Entwicklung der Lebensgrundlagen mitzuwirken;
  • die eigenen Lebensgewohnheiten auf Prinzipien der Nachhaltigkeit überprüfen und daraus Konsequenzen für das eigene verantwortliche Handeln ableiten;
  • Visionen für eine umweltverträgliche und nachhaltige Zukunft entwickeln und Handlungen, die einen nachhaltigen Beitrag dazu darstellen, planen und umsetzen.

Unterstützung bei der Umsetzung

Geeignete Methoden sind vor allem Naturbegegnung, Projektunterricht, forschendes und entdeckendes Lernen und die Durchführung von Rollen-, Plan- sowie Simulationsspielen. Neben dem Verständnis für Ökosysteme sind verstärkt Fragestellungen einzubeziehen, die sich an den Interessen der Schülerinnen und Schüler und dem aktuellen Tages- und Weltgeschehen orientieren. Als Kernthemen werden ua. Artenvielfalt und -schutz; Klimawandel und -schutz; Lebensräume und deren Vernetzung und Schutz von Boden, Wasser, Luft, Wäldern und Meeren; nachhaltige und sozial gerechte Ressourcen- und Energienutzung; Vermeidung von Lebensmittelabfällen, Abfall und Emissionen; Recycling; Ernährung und verantwortungsvoller Konsum gesehen.

Primarstufe und Sekundarstufe I:

Anregungen, Materialien, Projektbeispiele, Methodenbeispiele, Spiele, Aktionen, Wettbewerbe und frische Ideen und Inspiration zu verschiedenen Themen im Bereich Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung:

Verkehrs- und Mobilitätsbildung

Verkehrs- und Mobilitätsbildung ermöglicht Schülerinnen und Schülern, sich selbstständig und nachhaltig im Verkehr fortzubewegen, seinen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt sowie mit der Entwicklung einer zukunftsfähigen klimafreundlichen Mobilität auseinanderzusetzen. Schülerinnen und Schüler lernen beim Zufußgehen, beim Radfahren oder beim Mitfahren sicher, gesund, eigenständig sowie sozial- und umweltverträglich mobil zu sein. Einsichten und Erkenntnisse über gesetzliche Vorschriften und Regeln sollen ein gutes soziales Miteinander und die eigene Sicherheit bei der Teilnahme am Verkehr gewährleisten.

Grundsatzerlass:

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulrecht/rs/1997-2017/2017_12.html

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • als Fußgänger und als Radfahrer Gefahren einschätzen und sich entsprechend verhalten.
  • eigenes Verkehrsverhalten reflektieren und dadurch sicher, rücksichtsvoll und verkehrsgerecht handeln sowie Verantwortung für sich und andere übernehmen.
  • verkehrsüberwachende Personen erkennen und unterstützen sowie bei Unfällen und Notsituationen altersadäquat handeln.
  • eine umweltbewusste Wertehaltung einnehmen und Folgerungen für die eigene Mobilität ableiten.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Verkehrsvorschriften erklären und einhalten;
  • Kriterien für ein unfallfreies Miteinander im Verkehr beschreiben und bei der Teilnahme am Verkehr vorausschauend und verkehrsgerecht, aufmerksam, rücksichts- und verantwortungsvoll handeln;
  • die Risikofaktoren Ablenkung, überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol, Drogen, gruppendynamische Prozesse und Selbstüberschätzung reflektieren und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen;
  • Auswirkungen der Mobilität auf die Umwelt beschreiben, das eigene Mobilitätsverhalten reflektieren und eine umweltbewusste Werthaltung einnehmen;
  • Kriterien für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Verkehrssystem benennen und für das eigene Umfeld reflektieren.

Unterstützung bei der Umsetzung

Auf Bundesebene ist die Verkehrs- und Mobilitätsbildung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung angesiedelt. An den Bildungsdirektionen ist jeweils eine Person für den Themenbereich zuständig. Die für Verkehrs- und Mobilitätsbildung Zuständigen arbeiten teilweise mit Multiplikatorinnen- und Multiplikatorteams an der Umsetzung in den Regionen. Eine Vielzahl von außerschulischen Kooperationspartnern bietet Unterstützung (zB BMI, Kinderpolizei, BMK, Klimabündnis, AUVA, ÖJRk, KFV, VCÖ). An Verkehrssicherheits- und Mobilitätstagen können entsprechende Unterrichtsanlässe hergestellt werden.

Primarstufe:

  • Unterrichtsmaterialien für die Primarstufe
  • Einen umfassenden Überblick über die Verkehrs- und Mobilitätsbildung in Österreich und über die Bildungsangebote und Aktionen bietet die Website netzwerk-verkehrserziehung.at.
  • Gesammelte Informationen zur Verkehrs- und Mobilitätsbildung in den Lehrplänen der verschiedenen Schularten, zum Grundsatzerlass, zum Radtraining sowie zum Netzwerk Verkehrserziehung und weiterführenden Links finden sich unter bmbwf.gv.at

Sekundarstufe I:

  • Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I
  • Einen umfassenden Überblick über die Verkehrs- und Mobilitätsbildung in Österreich und über die Bildungsangebote und Aktionen bietet die Website netzwerk-verkehrserziehung.at.
  • Gesammelte Informationen zur Verkehrs- und Mobilitätsbildung in den Lehrplänen der verschiedenen Schularten, zum Grundsatzerlass, zum Radtraining sowie zum Netzwerk Verkehrserziehung und weiterführenden Links finden sich unter bmbwf.gv.at
Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung

Im Rahmen der Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung sollen junge Menschen befähigt werden, an wirtschaftlichen Prozessen kompetent, verantwortungsbewusst und mündig mitzuwirken, sich zu orientieren und sich eine begründete Meinung zu bilden. Dies soll dazu beitragen, dass nachhaltige Kaufentscheidungen getroffen werden können und dies langfristig der eigenen und der gesellschaftlichen finanziellen Gesundheit zugute kommt.

Grundsatzerlass:

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/prinz/wirtschaftserziehung/wirtschaftserz_grundsatzerlass.html

Kompetenzziele am Ende der Grundschule (4. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Kaufwerte einschätzen, Einkaufsmöglichkeiten für Waren nennen sowie altersadäquate Einkäufe tätigen.
  • mit Geld sorgfältig umgehen sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher Sparformen und des Schuldenmachens kennen.
  • ihr Konsumverhalten und Kriterien nachhaltigen Konsums analysieren, die Funktion von Werbung reflektieren und die Auswirkungen des eigenen Konsums abschätzen.
  • wirtschaftliche Strukturen (zB Unternehmen, Arbeitnehmerschaft, Konsum, Produktion, Weg von Gütern) und Zusammenhänge (zB Umwelt, Wohlstand, Arbeitsmarkt) altersadäquat beschreiben.
  • die Bedeutung von Bildung und Ausbildung für die Gesellschaft und die Einzelne/den Einzelnen erläutern und Ursachen von Armut und Reichtum benennen.

Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I (8. Schulstufe)

Die Schülerinnen und Schüler können

  • verantwortungsvoll mit Geld umgehen (zB beim Sparen und Veranlagen, beim Konsum, Übersicht über Einnahmen/Ausgaben bewahren, Risiko von Verschuldung abwägen), Bankmodalitäten recherchieren, vergleichen und bewerten, die Funktion von Geld einschätzen;
  • sich über Geschäftsfähigkeit und das Wesen von Verträgen informieren;
  • ökonomische Phänomene und Zusammenhänge (Einkommens- bzw. Vermögensunterschiede, Wohlstand, Verteilungsgerechtigkeit, alternative Konsumformen, Sozialversicherung) beschreiben und analysieren;
  • ihre Rechte und Pflichten als Verbraucherinnen und Verbraucher in konkreten Lebenssituationen beschreiben und nutzen, zur Funktion von Werbung sowie zum Datenschutz recherchieren und sich im Bedarfsfall an die zuständige Verbraucherschutzinstitution wenden;
  • die Aufgabe von Wirtschaft und Staat sowie den Sinn für die Einzelne, den Einzelnen und die Gesellschaft in Zusammenhang mit dem Wirtschaftskreislauf beschreiben sowie ihren Lebensstil und ihr ökologisches, politisches, soziales, wirtschaftliches Handeln anhand von nachhaltigen, umweltfreundlichen und sozial verträglichen Kriterien reflektieren und ausrichten;
  • das Wesen von selbstständiger und unselbstständiger Erwerbstätigkeit sowie bezahlter und unbezahlter Arbeit beschreiben und voneinander unterscheiden sowie gesellschaftliche und ökonomische Aufgaben von Unternehmen anhand von Beispielen illustrieren.

Unterstützung bei der Umsetzung

Unterstützt wird die Einführung des übergreifenden Themas Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung durch Materialien (Zentrum Polis, Schuldnerhilfe OÖ, Stiftung für Wirtschaftsbildung, FLIP), Online-Kurse (Schuldnerhilfe OÖ), Spiele (Zentrum Polis, Coco lab), Workshops (Stiftung für Wirtschaftsbildung, OeNB), Aktionstage (Stiftung für Wirtschaftsbildung, GMW) und Angeboten für Ausflüge (OeNB, Wirtschaftsmuseum, FLIP).

Primarstufe

  • Polis Aktuell:
    "Ich kauf mir was" – Online Journal mit Unterrichtsbeispielen für die Volksschule
    "Ich kauf mir was“ – Brettspiel für die Volksschule: Mit diesem Spiel werden Kinder durch die Welt des Konsums geleitet und sollen lernen, richtige Kaufentscheidungen zu treffen. Spielbrett (PDF), Spielkarten (PDF)
    Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 1 – Online Journal mit zahlreichen Texten und Unterrichtsbeispielen. Themen: Gelderwerb, gesunder Lebensstil, öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen, Lebensmittelkennzeichnung, Konsumentscheidungen, und Nachhaltigkeit. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe.
    Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 2 – Online Journal mit 14 ausführlichen Unterrichtsbeispielen der Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung und der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe.
  • Wirtschaftsmuseum:
    „Coco lab – das erste und einzige Labor für bewussten Konsum“, 2-stündiger geführter Workshop für Schulklassen (4.-12. Schulstufe, 10-30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer), entweder im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Vogelsanggasse 36, 1050 Wien) oder an der eigenen Schule mit „Coco lab mobil“.
    „Coco lab – Die Broschüre für bewussten Konsum“, Begleitmaterial zum Coco lab mit Challenges, Aufgaben und Zusatzinfos.
  • Three Coins:
    Lesung "Geld zu verkaufen", Einstündiger Workshop für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, inkl. Austausch über Geld (Wünsche, Ängste, Träume) in offener Atmosphäre
  • Buchtipp:
    „Mein Geld, dein Geld – Von Mäusen, Kröten und Moneten“, von Mike Schäfer, illustriert von Meike Töpperwein, erschienen 2020 im Verlag Julius Beltz GmbH & Co. KG, 90 Seiten, Altersempfehlung ab 7 Jahren.

Sekundarstufe I:

  • Polis Aktuell: – Online Journal mit Beiträgen für Schülerinnen und Schüler ab 10 Jahren:
    Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 1, für die Praxis der Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung zahlreiche Texte und Unterrichtsbeispiele. Themen: Gelderwerb, gesunder Lebensstil, öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen, Lebensmittelkennzeichnung, Konsumentscheidungen, und Nachhaltigkeit. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe. Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 2, der zweite Teil des Heftes ist ausschließlich der Praxis gewidmet und unterstützt die Lehrkräfte mit 14 ausführlichen Unterrichtsbeispielen dabei, Schülerinnen und Schüler über die Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung an wichtige Aspekte einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung heranzuführen. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe.
    Steuern - Muss das denn sein? Überblick über das Steuersystem in Österreich: Zahlende und Nutznießer, CO2-Steuer und Aspekte der vieldiskutierten Steuerflucht sowie Diskussion rund um die Zuckersteuer werden aufgegriffen. Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab der 6. Schulstufe
  • BMSGPK – Verbraucherinnen- und Verbraucherbildungsseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz:
    „Coco mat – consious consumers materials“, umfassende, kostenfreie und evaluierte Unterrichtsmaterialien für die 8./9. bzw. 10./11. Schulstufe, Trainingsbeispiele, Wissenschecks sowie Konsumentinnen- und Konsumenteninformation und Finanzbildungsseiten, Texte in einfacher Sprache.
  • Wirtschaftsmuseum:
    „Coco lab – das erste und einzige Labor für bewussten Konsum“, 2-stündiger geführter Workshop für Schulklassen (4.-12. Schulstufe, 10-30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer), entweder im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Vogelsanggasse 36, 1050 Wien) oder an der eigenen Schule mit „Coco lab mobil“.
    „Coco lab – Die Broschüre für bewussten Konsum“, Begleitmaterial zum Coco lab mit Challenges, Aufgaben und Zusatzinfos.
    „Coco fin – Das Mitmachlabor für bewusste und zukunftsfähige Finanzbildung“, 2-stündiger geführter Workshop für Schulklassen (ab 8. Schulstufe, max. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) zum bewussten Umgang mit Geld, zu den Grundzügen der Finanzwirtschaft (altersrelevant und niederschwellig).
  • Stiftung für Wirtschaftsbildung:
    Unterrichtsmaterialien, kostenfrei und qualitätsgeprüft für den Wirtschaftsunterricht in der Sekundarstufe I.
    “FREI DAY – lernen, nachhaltig zu wirtschaften”, inkl. Starterboxen mit Lernmaterialien, Begleitung bei der Einführung, Fortbildungsangebote, Möglichkeit für einen Besuch an einer FREI DAY Schule, sowie Vernetzung und Austausch mit anderen Schulen, die FREI DAY einführen.
    Aktionstage-Scheck über bis zu € 1.000 für einen individuell gestalteten Thementag an Mittelschulen und AHS-Unterstufen.
  • FLIP – Erste Financial Life Park:
    Unterrichtsmaterial zu 12 verschiedenen Themen der Finanzbildung, ein Spiel zur Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung, Arbeitsblätter und Factsheets für Schülerinnen und Schüler ab 9 Jahren.
    „Geld im Griff“ Unterrichtsmaterial Finanz- und Konsumkompetenz, speziell für junge Menschen, insbesondere Migrantinnen und Migranten, entwickelt, ab Sprachniveau A2+
 

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